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Anfang Januar dieses Jahres bin ich nach langer Zeit wieder einmal den Eichbergweg entlanggelaufen und war einigermaßen entsetzt über den Zustand des Fröbeldenkmales. Die Fröbelsruhe mit dem Gedenkstein war sträflich vernachlässigt worden, schien aber mit entsprechendem Aufwand reparabel zu sein. Die Sandsteine des Bauwerkes waren stark mit Moos und Flechten überwuchert. In mühevoller Handarbeit säuberte ich jeden Stein unter Verwendung von Spachtel und Wurzelbürste. Dabei kam die Jahreszahl 1932 zum Vorschein. Es ist davon auszugehen, dass die Anlage mit dem Fröbelstein in jenem Jahr vom Sonneberger Verschönerungsverein errichtet wurde. Nachdem das Sandsteingemäuer nach vielen Stunden Arbeit vom Moos gesäubert war, wurden die Dimensionen der gesamten Anlage und deren absolut symmetrischer Aufbau sichtbar. Der geräumige Platz vor dem Gedenkstein war bedeckt mit einer dicken Schicht mehrjährigen Laubes, die abgetragen wurde. Fast nicht mehr sichtbar war die bogenförmige Einfriedung des Platzes mit Sandsteinen. In anstrengender Kleinarbeit legte ich Stein um Stein frei, wobei ich mir vorkam, wie Archäologen bei der Ausgrabung von Troja. Bei der Neugestaltung der "Fröbelsruhe" ließ ich mich davon leiten, dass die Örtlichkeit dem Wanderer und Touristen die Möglichkeit zur Rast bieten und gleichzeitig in würdiger Weise an den berühmten Pädagogen Friedrich Froebel erinnern sollte. Im Zentrum des Bauwerkes steht eine dreiteilige durchgängige Sitzbank. In den beiden Nischen wurden kleine Bänke aufgestellt. Gleich zu Beginn des Jahres hatte ich die reparaturbedürftige städtische Sitzbank sichergestellt. In meiner Garage konnte sie überwintern und ich habe sie aufgearbeitet und neu gestrichen. Der Findling vor dem Gedenkstein behält seine Moos - Patina, wurde mit einem Sitzbrett versehen und mehr ins Zentrum gerollt. Der hässliche Baumstumpf hinter dem Gedenkstein wurde radikal zurückgeschnitten. Zwei kugelige Buchsbäumchen flankieren den Fröbelschen Gedenkstein. Ich habe festgestellt, dass viele mit dem Namen "Fröbel" nichts anzufangen wissen - die Vermutungen reichten von Schauspieler über Sportler bis zum Widerstandskämpfer. Aus diesem Grunde habe ich ein kleines Metallschild anfertigen lassen, das darauf hinweist, dass Friedrich Fröbel der Begründer des weltweit ersten Kindergartens gewesen ist. Zusätzlich habe ich eines der schönsten Zitate dieses großen Thüringer Pädagogen ausgesucht, der in Oberweißbach geboren wurde: "Kinder sind wie Blumen. Man muss sich zu ihnen niederbeugen, wenn man sie erkunden will." Noch heute sind Fröbels Spielgaben im Rahmen der Erziehung von Vorschulkindern populär. Die Spielgaben bestehen im Wesentlichen aus den Grundformen Kugel, Walze und Würfel. Durch das Spielen mit den Spielgaben erschließt sich dem Kind die Welt und deren Gesetzmäßigkeiten. Mir ist nicht bekannt, dass Friedrich Fröbel in Sonneberg geweilt hat. Aber vielleicht hatte vor mehr als 80 Jahren der Verschönerungsverein schon die enge Verbindung zwischen Fröbel als Vater des Kindergartens und seiner Pädagogik des Spieles einerseits und die Bedeutung Sonnebergs als Weltspielzeugstadt andererseits im Sinne, als er sich entschloss, an dieser Stelle einen Gedenkstein für diesen berühmten Thüringer zu errichten. Was läge deshalb näher, dieses Ensemble an der Fröbelsruh durch ein kleines Spielgerät zu ergänzen. Platz wäre und viele Familien mit Kindern nutzen den Weg am Eichberg zum Spazierengehen....